Das soll wirklich schon ,,Plus Size’’ sein?

Ein Artikel von Sarah

Definition Plus Size: Ab welcher Größe?

Immer wieder kommt es zu heißen Diskussionen, wenn es um den Begriff „Plus Size“ geht. Was ist die eigentliche Definition von Plus Size und ab welcher Größe fängt es an? Genau diesen Fragen wollen wir nachgehen. Dazu haben wir uns im Netz mal ein wenig umgeschaut.

Der Interpretationsspielraum für den Begriff ,,Plus Size’’ ist riesig. Generell lässt sich klar zwischen der traditionell magerfixierten Modebranche, wo Plus Size oft schon ab Größe 38 anfängt, und herkömmlichen Übergröße-Kollektionen, wie beispielsweise Violeta von MANGO, unterscheiden.

Die Debatte um die Calvin Klein Kampagne mit Myla Dalbesio, die als erstes Plus Size Model für das Unternehmen tätig war (mit einer Größe 38! wohlgemerkt) hat das Thema wieder hochgespült. Ja, es rief sogar einen regelrechten Shitstorm in den sozialen Medien hervor:

„Das soll Plus Size sein?“

hieß es.

Laut eines aktuellen Beitrags beim STERN hat Calvin Klein diesen Begriff für Dalbesio nie verwendet. Das Model selbst bezeichnet sich als ,,In-Betweenie’’, also als dazwischen liegend.

„Plus Size ist überflüssig“

Diana Veras, ein gefragtes Plus Size Model und mit rund 280.000 Followern auf Instagram ein Vorbild für Body Positivity, hat mit der Vogue in einem aktuellen Beitrag über den umstrittenen Begriff gesprochen. Sie ist der Auffassung, dass der Begriff Plus Size in der Modebranche überflüssig wäre. Ein Model sei ein Model, egal welche Konfektionsgröße sie trägt oder wirbt. Kleinere Models werden ja schließlich auch nicht mit einem gesonderten Begriff in der Branche beschrieben, so Diana.

Ab 38 gilt ein Model als Plus Size

Plus Size beginnt bei vielen Agenturen schon ab Größe 38. So akzeptiert die Agentur ,,Curve Models’’ bereits Models ab Größe 38, während die Agentur ,,Brigitte Models’’ erst Models ab Größe 40 in ihre Kartei aufnimmt. „Normale“ Models haben die Größe 34-36 und von „Size Zero“ spricht man bei Größe 32-34, so lässt es sich zusammenfassen.

One Size am Beispiel von Brandy Melville

Schauen wir uns einmal hippe Modelabels wie MANGO, Brandy Melville, ASOS oder Forever 21 an. Sie alle bieten spezielle Plus Size oder gar One-Size Kollektionen an. Brandy Melville sticht dabei schon etwas hervor. So hat man bei der Marke zwei verschiedene Größen zur Auswahl - S (entspricht einer 34) und One-Size, nach dem Motto ,,One Size fits most’’. Leider ist dem nicht so, wie ein offener Brief zeigt. Darin hat Lani Renaldo, ein Teenager aus den USA, dem italienischen Modelabel offenbart, was für ein Riesenproblem diese Einheitsgröße mit sich bringt.

Laut den Kritikern vermittelt das Modeunternehmen ein gefährliches Bild vom Durchschnittsmädchen, sogar Bustiers biete man in nur einer Größe an - einen größeren Brustumfang als 78cm dürfen Frauen dafür nicht haben. Dabei entspricht die Einheitsgröße von Brandy Melville gerade mal einer 36 - gelten alle Größen die darüber liegen etwa schon als Plus Size?

Mango by Violeta

Plus Size Mode von Violeta by MANGO

Internationale Labels mit Übergrößen-Linien

Aber auch das spanische Modehaus MANGO scheint die Durchschnittsfrau für ziemlich außergewöhnlich zu halten, wenn man bedenkt, dass deren Übergrößen-Linie "VIOLETA" bereits bei Größe 40 beginnt. Dabei trägt doch etwa ein Fünftel der deutschen Frauen Konfektionsgröße 40. Nur Größe 38 kommt noch häufiger vor.

Statt die regulären Kollektionen im Hinblick auf die Größenauswahl zu erweitern, werden spezielle Plus Size Linien entworfen. Modelabels wie ASOS, H&M und Forever 21 folgen diesem Trend und designen eigene Übergrößen-Linien. Models wie Hayley Morley oder Robyn Lawler tragen Größe 42 und werben für solche Kollektionen. Eine wirklich übergewichtige Frau wird sich mit ihr aber wohl kaum identifizieren können.

Anna Scholz für sheego

Plus Size Mode von sheego

Deutsche Plus Size Labels

Auf nationaler Ebene triffst Du schnell auf die großen Plus Size Namen wie sheego, Ulla Popken oder aber MIAMODA. Während sheego mit einer 40 beginnt, bildet bei den anderen beiden Labels die 42 die Startgröße. Oft ist es, gerade bei Plus Size Labels so, dass die kleinen Größen (38, 40 und 42) wesentlich größer ausfallen als die vergleichbaren Größen im „normalen“ Segment. Trage ich also eigentlich eine 44, kann es gut sein, dass mir auch eine 40 eines bestimmten Labels passt, das nur große Größen anbietet.

Genau das ist auch der Grund, warum wir mit unserer Shoppingplattform Wundercurves Plus Size Mode ab 40/42 anbieten. Das bedeutet nicht, dass wir Frauen mit einer Kleidergröße 42 als Plus Size bezeichnen, sondern es zielt darauf ab, jeder Frau ab Größe 44 die perfekte Auswahl zu bieten.

Fest steht, dass Frauen in keine Schublade gesteckt oder gar als Sonderfall angesehen werden möchten. Wie Du mit dem Begriff ,,Plus Size’’ umgehst, bleibt völlig und allein Dir überlassen. Manche Frauen verwenden ihn gern, weil er für sie Schönheit und Selbstbewusstsein ausstrahlt – oder auch einfach, weil er gezielt zu den Größen führt, die gesucht werden und sich dadurch das ewige Herumklicken und Frustriertsein verhindern lässt. Auf andere Frauen hat der Begriff ,,Plus Size’’ eher eine abschreckende vorverurteilende Wirkung.

Auch wenn der Begriff immer häufiger von den Medien gestreut wird, solltest Du Dich in Deinem Körpergefühl und Wohlbefinden nicht davon beeinflussen lassen.

Your body, your rules!

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