Miss Bartoz: Das Interview Teil I

Ein Artikel von  Christiane  christiane-seitz

Wie viel Arbeit wirklich hinter einem Blog steckt

Heute wollen wir Euch eine der erfolgreichsten Plus-Size-Bloggerinnen Deutschlands vorstellen. Auf ihrem Blog Miss Bartoz thematisiert UIrike Bartos seit 2010 nicht nur Plus-Size-Mode ab Konfektionsgröße 42. Wir haben mit ihr darüber gesprochen, wie sie zum Bloggen gekommen ist, woher sie ihre Inspirationen nimmt und wieviel Arbeit eigentlich hinter einem solchen Blog steckt.

Miss Bartoz im Interview mit Wundercurves

© Miss Bartoz

Schön, dass Du Zeit gefunden hast für unser Interview! Wie bist Du denn überhaupt zum Bloggen gekommen?

Ich wollte eigentlich ein Magazin für Frauen mit Kurven machen, meine Vorbilder kamen damals alle aus den USA. Das Problem: es gab 2010 kaum Bildmaterial von Frauen mit Kurven, in coolen Klamotten. Den Frauen einfach sagen: Zieh mal ein enges Kleid an, trage mal einen Gürtel, das funktioniert nicht, wenn man nicht belegen kann, dass es auch gut aussieht.

So kam es dann, dass ich mich selber vor die Kamera gestellt habe und die Website persönlicher wurde. Geschadet hat es dem Ganzen nicht. Heute schätzen meine Leserinnen die persönlichen als auch die Magazinbeiträge.

Welche Themen fokussierst Du in Deinem Blog? Woher nimmst Du Deine Inspiration?

Ich bin auf Plus-Size-Mode spezialisiert, also ab Konfektionsgröße 42+. Manchmal gibt es auch was zum Kochen und seit Neuestem ist das Thema Sport in meinem Blog zu finden. Einige meiner Editorials haben es zu viel Ruhm gebracht, worauf ich sehr stolz bin. Über meine Reisen schreibe ich kaum, aus Zeitmangel. Da beschränke ich mich dann auf Plus-Size-Shopping-Tipps in der ganzen Welt.

Inspirieren lasse ich mich auf Reisen und aus den klassischen Modemagazinen. Ich schaue, was Trend wird und wie man das auf eine Größe 42+ übersetzen kann. Kunst, in der Natur sein oder einfach in den Regen schauen (vom Sofa aus), wirkt bei mir auch ganz gut. Dann komme ich zur Ruhe und manchmal ist mein Notizblock hinterher voll mit Ideen.

Miss Bartoz im Wundercurves-Interview

© Miss Bartoz

Wie viele Blogs verfolgst Du selbst regelmäßig? Was ist Dein Lieblingsblog und warum?

Ich verfolge alles quer durch den Garten. Dick, dünn, Frauen, Männer, DIY, kochen und einige Gesellschaftskritische Blogs wie: mädchenmannschaft.net/

Wie empfindest Du den Wandel, den das Bloggen in den letzten Jahren durchgemacht hat?

Wenn Du damit die Professionalisierung meinst, den finde ich gut. Mein Blog war von Anfang an mein Business und es kommt mir zugute, dass sowohl Blogger an sich und auch die PS Blogger ernst genommen werden und mehr werden.

Das ist nicht für jeden etwas. Das Bloggen als das was es mal war, nämlich ein Onlinetagebuch, soll auch weiter existieren und diese Idee sollte dabei immer der Schlüssel sein. Insgesamt jedoch gefällt mir persönlich diese Entwicklung und da geht auch noch einiges mehr. Aus meinem anderen Business, ulrikebartos.de, in den ich Unternehmen berate, weiß ich, dass Blogger wichtig sind für den Kommunikationsmix der Marken.

Wundercurves interviewt Miss Bartoz

© Miss Bartoz

Welchen Rat würdest Du einer jungen Bloggerin geben, die sich im Plus-Size-Bereich etablieren möchte? Worauf sollte sie aufpassen?

Den, den ich jedem Blogger gebe: Bleib authentisch. Nur das ist es, was andere interessiert. Wenn Du austauschbar wirst, wird es langweilig. Außerdem tritt der Spaß in den Hintergrund und ohne dem geht es einfach nicht. Wenn Du auf die Sachen, die Du schreibst, keinen Bock hast, wird Dein Blog eine Eintagsfliege.

Bloggen ist sehr viel Arbeit, besonders dann, wenn es nach keiner aussieht.

Um mal ein Beispiel zu geben: Du brauchst jemanden, der Bilder macht, diese musst Du auswählen, bearbeiten, runter rechnen und labeln. Da geht schon mal ein halber Tag für drauf. Dann noch der Text – wer Profi ist, macht anschließend noch eine SEO-Optimierung und die Kommunikation über die Social-Kanäle. Schon ist der Tag rum.

Wer nicht bereit ist, das zu leisten, und mindestens einmal die Woche etwas Neues bringt, wird kaum gelesen werden und dann macht es auch nicht so wirklich Spaß zu bloggen, wenn so gar kein Feedback kommt.

Ein befreundest Model hat von einigen Jahren, auf der der Fashionweek, mal das Wort „Einmal-Blogger“ kreiert. Das beschreibt ganz gut, was oft bleibt, wenn man nach der anfänglichen Euphorie merkt, wie zeitintensiv das Ganze ist. Nach zwei, drei Postings ist dann schnell Schluss und nach dieser besagten Fashionweek haben wir 90 % dieses Phänomens auch nicht mehr wieder gesehen.

Wir haben mit Ulrike nicht nur über das Bloggen, sondern auch über Plus-Size-Mode im Allgemeinen und die große Frage der Stilsuche in der heutigen Zeit gesprochen! All das erfahrt Ihr im zweiten Teil des Interviews! Ihr dürft gespannt sein!

Hier gehts zum zweiten Teil